Herzliche Freundschaft

Elbphilharmonie, Kleiner Saal

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
„Kegelstatt-Trio“ für Klavier, Klarinette und Viola Es-Dur KV 498
– Stepan Simonian, Ron Selka, Anna-Kreetta Gribajcevic –

Sergej Prokofjew (1891-1953)
Fünf Melodien für Violine und Klavier op. 35
– Sophia Jaffé, Stepan Simonian –

Eugène Ysaÿe (1858-1931)
Sonate für Violine solo G-Dur op. 27 Nr. 5
– Sophia Jaffé –

Pause

César Franck (1822-1890)
Klavierquintett f-Moll
– Cyprien Katsaris, Fine Arts Quartet –

Freunde, Mäzene, Ehepartner, Geistliche wie Könige waren oftmals die Empfänger musikalischer Widmungen. Mozarts Es-Dur Trio trägt eine Widmung an seine Klavierschülerin Franziska von Jacquin. Die Uraufführung fand im Hause der Jacquins statt, mit Anton Stadler an der Klarinette, Franziska am Klavier und Mozart selbst an der Bratsche. Eine damals ungewöhnliche Instrumentation, die sich als Glücksfall in der Kammermusik erwies. Prokofjews Fünf Melodien sind eine Umarbeitung der Fünf Lieder ohne Worte, die er der Sopranistin und persönlichen Freundin Nina Koshetz widmete. Ysaÿe dachte jeder der sechs Solosonaten einem anderen Kollegen zu, die fünfte seinem Schüler Matthieu Chrickboom. Doch nicht jede Widmung kommt gut an: César Franck notierte auf die Partitur seines Klavierquintetts in f-Moll die Widmung „Meinem guten Freund Camille Saint-Saëns“. Bei der Uraufführung spielte Saint-Saëns zwar den Klavierpart, konnte aber mit dem Werk nichts anfangen und ließ am Ende der Aufführung die Noten demonstrativ auf dem Flügel liegen. Kein guter Start für eine Komposition, die heute als ein Meisterwerk in Francks später Schaffensperiode gilt.