Die wiedergefundene Zeit

Elbphilharmonie, Kleiner Saal

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Variations concertantes für Violoncello und Klavier D-Dur op. 17
– Niklas Schmidt, Stepan Simonian –

César Franck (1822-1890)
Sonate für Violine und Klavier A-Dur
– Sophia Jaffé, Fabio Witkowski –

Pause

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Andante und Variationen B-Dur op. 83a für Klavier zu vier Händen
– Witkowski Piano Duo –

Ernst von Dohnányi (1877-1960)
Quintett für Klavier und Streichquartett c-Moll op. 1
– Fabio Witkowski, Fine Arts Quartet –

Der Titel des Abends spielt auf Prousts Roman-Zyklus „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ an. Die Sonate des fiktiven Komponisten Vinteuil, deren „kleine Phrase“ die Romanfigur Charles Swann an seine Liebe Odette de Crécy erinnert, gibt das Rätsel auf, wer die reale Inspiration hinter der Vinteuil-Sonate ist. Oft fällt dabei der Name César Franck. Ob „die kleine Phrase“ wirklich aus Francks Violinsonate stammt, wird ewig unklar bleiben. Sicher ist aber, dass Franck mit seiner Sonate in A-Dur eines der schönsten Werke der Gattung schuf. Eingerahmt wird diese mit Salonmusik Felix Mendelssohns. Der Variationszyklus op. 83a für Klavier zu vier Händen war für die sonntäglichen Konzerte im Hause Hensel gedacht. Dort wird es Mendelssohn gewiss mit seiner ebenfalls Klavier spielenden Schwester Fanny mehr als nur einmal zur Aufführung gebracht haben. Auch die seinem Bruder Paul gewidmeten „Variations concertantes“ wurden im eigenen Haus ausprobiert: Paul am Cello, Felix oder Fanny am Klavier. Zum Abschluss steht ein Meisterwerk der Klavierkammermusik auf dem Programm. Er selbst hätte es nicht besser machen können, urteilt Johannes Brahms über Dohnányis Opus 1, das dieser als erst 17-Jähriger schrieb.