Mein Gebet
Laeiszhalle, Kleiner Saal
„Tiefer Sehnsucht heil’ges Bangen; Will in schön’re Welten langen; Möchte füllen dunklen Raum; Mit allmächt’gem Liebestraum“, schrieb Franz Schubert 1823 in seinem Gedicht „Mein Gebet“. Kaum ein anderer Komponist spricht so unmittelbar existenzielle Gefühle an wie Schubert. Seine Musik ist ein Rätsel, so eng verschlungen sind hier Tod und Leben, liebliche und düstere Stimmen. Mit seinem Streichquintett in C-Dur nimmt Schubert, wohl ohne es zu ahnen, Abschied von der Kammermusik. Formal greift der Komponist noch einmal für seinen ersten Satz die Sonatenform auf, schon hier offenbart sich das Vorbild Beethovens, dessen Streichtrio op. 9.3 das Konzert eröffnen wird.
Zum neunten Mal findet das International Mendelssohn Festival (IMF) in Hamburg statt. Mit einer exklusiven Zusammenstellung von kammermusikalischen Werken gespielt von internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die in besonderer Tradition und Verbindung zu diesem Festival stehen.
Programm & Besetzung
Johann Halvorsen (1864-1935) – Sarabande con Variazioni für Violine und Viola nach einem Thema von Händel
– Arnaud Sussmann, Paul Neubauer –
Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Streichtrio c-Moll op. 9,3
– Arnaud Sussmann, Paul Neubauer, David Finckel –
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) – Minuetto aus Streichquintett Nr. 1 A-Dur op. 18 (Originalversion des 2. Satzes)
– Fine Arts Quartet, Paul Neubauer –
Pause
Franz Schubert (1797-1828) – Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli C-Dur D.956
– Fine Arts Quartet, David Finckel –