Improvisationen

Laeiszhalle, Kleiner Saal

Franz Schubert (1797-1828) – Introduktion und Variationen über “Trockne Blumen” aus Die schöne Müllerin für Flöte und Klavier D.802
– José-Daniel Castellon, Valeriya Myrosh –

Paul Taffanel (1844-1908) – Andante pastoral et Scherzettino für Flöte und Klavier
– José-Daniel Castellon, Valeriya Myrosh –

Franz Schubert (1797-1828) – “Rondo brillant“ für Violine und Klavier h-Moll D.895
– Arnaud Sussmann, Wu Han –

Pause

Franz Schubert (1797-1828) – Allegretto in Es-Dur aus Drei Klavierstücke D.946

Mendelssohn Improvisation

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) – Rondo capriccioso für Klavier E-Dur op. 14 (1824)

Frédéric Chopin (1810-1849) – Polonaise Nr. 6 As-Dur op. 53 “Héroïque”

Ludwig van Beethoven (1770-1827) – Sechs Variationen D-Dur über den Türkischen Marsch aus “Die Ruinen von Athen” op. 76

Franz Liszt (1811-1886) – Fantasie über Motive aus Beethovens „Ruinen von Athen“ für Klavier S.122
– Cyprien Katsaris –

Variationen, Fantasien, Rondos – während die altehrwürdigen Kammermusikgattungen der Wiener Klassik im Wiener Musikleben der 1820-er Jahre scheinbar ausgedient hatten, traten zunehmend die Genres der Virtuosenstücke an ihre Stelle. Franz Schuberts 1824 komponierte Introduktion und Variationen D.802 blieb sein einziges Werk für Flötisten. Zugrunde legte er das Lied „Trockne Blumen“ seines ein Jahr zuvor entstandenen Zyklus „Die schöne Müllerin“. Für den „böhmischen Paganini“ Josef Slawjk schrieb Schubert sein Rondo brillant in h-Moll, ein ausgesprochenes Virtuosenstück für die Duobesetzung Violine und Klavier. Der zweite Teil des Abends stellt Improvisationen für das Klavier in den Vordergrund. Zahlreiche Komponisten machten mit das „Fantasieren“ auf dem Klavier von sich reden oder zitierten ganz bewusst Themen und Motive der von ihnen verehrten Meister. Beethoven zum Beispiel hat sein bekanntes türkisches Marschthema erstmals in den „Sechs Variationen D-Dur“ op. 76 verwendet. Später integrierte er dieses Thema in seiner Schauspielmusik „Die Ruinen von Athen“. Franz Liszt wiederum, der bekanntlich ein großer Verehrer Beethovens war, schuf seinerzeit eine Fantasie über Motive aus Beethovens „Ruinen von Athen“. Der französisch-zypriotische Pianist Cyprien Katsaris wird zudem eine „echte“ Improvisation auf die Bühne bringen, wenn er über Themen des Namensgebers des International Mendelssohn Festivals „fantasiert“, ähnlich wie es im 19. Jahrhundert üblich war.